Hei kaikki!
Diese Woche war Welcome Fair an der Uni- Begrüßung für die neuen Exchange students. Alles war sehr voll, viel Bürokratie und uns sind unsere Tutoren zu Leibe gerückt. Jeder Tutor (finnischer Student, der dasselbe Fach wie manselbst studiert) hat eine Gruppe von Studenten aus dem Ausland und betreut sie. Man kriegt die Uni gezeigt, die Bibliothek, wie man Kurse belegt und, wenn man möchte gibts auch gemeinsame Freizeitgestaltung- wenn man will, wird einem sogar auf dem Klo das Händchen gehalten. Tatsächich hätte ich am Anfang jemanden gebraucht, der mit hilft, dann hätte ich mich nicht stundenlang mit 40kg Gepäck durch die Innenstadt und Kontula schleppen müssen. Aber nein, da war niemand da und ich musste es alleine hinkriegen. Jetzt, wo ich schon einen Monat hier bin und soweit klarkomme, wird mir sogar das Eindeutige erklärt. Naja, ich will mich jetzt nicht zu arg beschweren, immerhin ist meine Tutorin sehr engagiert und nett. Womit wir bei meiner Tutorengruppe wären: 13 Leute, sieben Deutsche. Juhu. Ich bin nicht ins Ausland gegangen, um mich nur mit Deutschen zu vergnügen und Deutsch zu reden. Daher halte ich mich jetzt einwenig von meinen Landsleuten fern. Sogar mit Nina (aus Österreich, wie ihr ja wisst), die ich inzwischen zu meinen Freundinnen zählen darf, rede ich meist Englisch, schließlich sind meistens noch andere dabei, die nicht deutsch sprechen. Aber generell wimmelt es hier nur so von Deutschen... vor allem von deutschen Jurastudenten. In einer Einführungsveranstaltung hat der Prof darum gebeten, dass bitte mal alle Deutschen aufstehen sollen... und der halbe Saal ist gestanden. Sonst habe ich noch zwei Tschechen, eine Chinesin, eine Französin, eine Engländerin und den ein oder anderen Niederländer in meiner Gruppe. Und das Klischee stimmt tatsächlich: es gibt ausnehmend viele blonde Mädels hier. Beispiele: Maiju, Greete, meine Tutorin. Finninnen natürlich.
Heute war ich mit meinen Mitbewohnerinnen Linda und Ülane im Ikea. Wir wollen unser Apartment etwas wohnlicher werden lassen und wir sind ganz gut dabei. Wenn wir auch noch Poster und ein Sofa auftreiben konnten, poste ich ein Bild von unserem Meisterwerk :) Als wir wieder hier waren, bin ich noch mit unserer Nachbarin Maiju in die Sauna von unserem Wohnheim gegangen. Ich denke das finnische Nationalhobby mache ich mir hier auch zu eigen. Maiju hat mir ein paar ganz interessante Sachen über die finnische Saunakultur erzählt. Z.B. dass die Sauna eine Art spiritueller Ort ist, an dem man Ruhe findet. Es wurden da sogar Kinder zur Welt gebracht, weil die Sauna früher das Sauberste war, was man hatte. Im Gegensatz dazu hat mir Greete erzählt, dass die Finnen in ihren Saunas in ihren Sommerhäusern (Mökkis) oft Würstchen grillen, Bier trinken und Klatsch und Tratsch austauschen. Maiju und ich verstehen uns gut: von einer Leidenschaft für Shopping, über Skype- Beziehungen, Interesse für Südafrika bis zu grundsätzlicher Offenheit für Neues und Lapplandtrips, haben wir vieles gemeinsam. Maiju ist sehr nett und scheint auch meine Mitbewohnerinnen zu mögen, also lässt das Ganze auf unterhaltsame WG- Abende hoffen. Mittlerweile kenne ich noch mehr Deutsche, die hier im Wohnheim leben...Tjaa... sonst kennt man sich inzwischen schon so gut untereinander, dass es für die ersten Klatsch und Tratsch- Geschichten reicht. Es ist echt totaly entertaining :D Ich möchte das hier jetzt aber nicht für jeden zugänglich auswalzen... ich glaube das wär den Betreffenden nicht wirklich recht, selbst wenn man sie nicht kennt.
Und mir ist noch eine finnische oder nordische Eigenart aufgefallen: Hier bezahlt jeder mit EC- Carte, auch wenn es nur 50ct sind. Das ist sehr praktisch, denn meine Bank will jedes Mal fünf Euro, wenn ich Bargeld abhebe. Und, wenn in Deutschland jemand kommt und einen Schokoriegel mit Karte zahlen will, wird er nur schief angeguckt, von Wegen: "Soll das Ihr Ernst sein??". Jaaa bei den Finnen ist das normal.
So das wars für den Moment. Bilder gibts diesmal leider keine- nächstes Mal hoffentlich wieder ;) Nächste Woche ist Orientation Course der juristischen Fakultät. Ich vermisse Euch, meine lieben Daheimgebliebenen!!
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