Donnerstag, 12. Dezember 2013

Weihnachten

Mein Erasmusjahr ist schon ziemlich alt geworden. Wow. Die Hälfte ist vorbei. Auch hier ist es Weihnachten geworden. Aber, wenn man jetzt denkt, dass hier schon tiefster Winter ist, dann liegt man weit daneben. Alles ist grün, mittlerweile ist sogar der eine Zentimeter Schnee, der in Kontula lag, weggeschmolzen, weil es mal wieder geregnet hat... Nur die Dunkelheit, die ist wirklich... ungewöhnlich. Heute hat es um halb zwei angefangen zu dämmern und, um drei war es wieder dunkel, wie nachts um drei.
 Zwischendurch habe ich mir auch mal ein kleines bisschen Freizeit gegönnt und war

 mit Linda und Eliana schlittschuhlaufen. Und zwar auf dem Bahnhofsplatz, zwischen dem nationalen Kunstmuseum und dem Nationaltheater. Es war so schön- ich lieb sowas einfach ^^

 Und ja... wir hatten spaß, wie man hier links sehen kann  :) Das Gebäude da unten ist übrigens das Kunstmuseum, soll sehr schön sein, hat Linda gemeint- ich als Kulturbanause war natürlich noch nicht drin.


 Und dann war am Tag drauf der 6. Dezember, also Finnlands Unabhängigkeitstag (von Russland). Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau warum, aber es gibt jedes Jahr eine traditionelle Prozession der Studenten mit Fackeln durch die Stadt. An der wollten wir auch unbedingt teilnehmen, also sind wir zum Startpunkt der Prozession gekommen und haben auch gleich die Studenten gefunden. Es sah sehr offiziell aus, weil sämtliche Vereine, Gemeinschaften und Verbindungen mit Flaggen und farbentragend gekommen sind und alle weiße Hüte trugen. Wir dachten, wir hätten ja noch ein paar Minuten Zeit, also sind wir noch ein wenig über den Friedhof gelaufen, wo wir dann dieses Bild mit dem Feld voller Kerzen gefunden haben. Es sah sehr romantisch aus und war wohl zum Andenken an die gefallenen Soldaten, die während des Unabhängigkeitsprozesses von Russland gekämpft haben (... oder so, ich hab keine Ahnung von der Geschichte, sorry.) Irgendwie sind wir dann wohl etwas zu lange dort geblieben, denn als wir zurück zum Startpunkt kamen, war weit und breit keine Prozession zu sehen. Obwohl wir nur zwei, drei Minuten zu spät dran waren, haben wir sie auch nicht mehr eingeholt. Ehrlich, die müssen gerannt sein... Wir wussten nur, dass das Ziel der Senatsplatz war, also sind wir mal da hin gelaufen (gerannt). Da wurden dann Reden gehalten, erst auf Finnisch und dann auf Schwedisch, was uns beides nichts gebracht hat, aber egal. Zwischendurch hat ein Choir gesungen und am Ende haben wir endlich mal die Finnische Nationalhymne gehört. Auf dem Bild links, das ist übrigens ein Weihnachtsbaum, denn der ganze Platz, war umringt von Lichtern in den Fenstern, der umstehenden Gebäude (also das Unihauptgebäude, das Senatsgebäude, und die Souveniershops)

Hier ist das Senatsgebäude mit all den Lichtern und dem Weihnachtsbaum.












Und dann, dachte ich, ich muss mal noch ein paar Bilder vom weihnachtlichen Helsinki machen.Oben kann man den Weihnachtsmarkt sehen, der ist zwar winzig, aber irgendwie süß. Im Prinzip verkaufen sie dort genau dasselbe, wie im Sommer auf dem Touri- Markt.
Das hier links ist ein Café im Espanadi Park- nicht wirklich was für den studentischen Geldbeutel, aber sehr sehr schön.
 Auch die Innenstadt war hell erleuchtet. Das hier sind die roten Fassaden vom Stockmann- Einkaufszentrum.

 Und auch im Inneren von Stockmann hing ein riesiger Weihnachtsbaum.














Und hier noch die Aleksandrinkatu- also die Haupteinkaufsstraße.

 Und dann war heute noch ein bisschen finnische Kultur fällig. Es war der Tag der heiligen Lucia. Leider hab ich mal wieder keine Ahnung, worum es dabei wirklich geht, aber ich weiß, dass sie eine heilige Jungfrau war. Es ist eigentlich ein schwedisches Fest, aber da Finnland mal zu Schweden gehört hat und Schwedisch immerhin noch die zweite Amtssprache ist, gibt es das auch hier. Nach dem Brauch verkleidet sich die älteste Tochter der Familie am 13.12. in die Lucia, mit einem weißen Gewandt, einer roten Scherpe um die Taille und einem Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Weil echtes Feuer schon etwas gefährlich sein könnte, sind die Kerzen meistens elektrisch, wie auch bei der Lucia im Bild, die gerade die Treppe vor der weißen Domkirche herunter kommt. Sie, also die erste, die da auf dem Bild die Treppe runter kommt, wurde als die Lucia von Helsinki gewählt.
 Links und rechts haben sich vor allem kleine Kinder aufgestellt, dahinter die Eltern wahrscheinlich. Es war viel, viel mehr los, als beim traditionellen Studentenumzug am Unabhängigkeitstag- das konnte man sehr gut vergleichen, weil ja beides auf der Treppe und dem Platz vor der Domkirche stattgefunden hat. Die Lucia ist dann in eine Kutsche eingestiegen und die Parade ist losgezogen, unter anderem mit diesem beleuchteten Wägelchen hier auf dem Bild. Es waren so viele Leute auf den Straßen, dass ich von der Parade selbst keine Bilder machen konnte, weil wir erst einen großen Umweg laufen mussten, um die Aleksandrinkatu zu erreichen, wo die Parade durchgezogen ist. Dann sind wir immer noch in der vierten Reihe gestanden... naja. Es war trotzdem schön, das ist einfach so... kulturell wertvoll! :D


Das muss wirklich eine wichtige Veranstaltung gewesen sein, denn immerhin war das Fernsehn da und die Leute- sogar die Vortreppe vom Unihauptgebäude war voll. Danach mussten wir erst mal in ein Café, um uns wieder aufzuwärmen. Es gab Glögi- diesen Glühwein ohne Wein. 
Morgen gehts nach Hause und ich werd lieberweise von Eliana, Linda und Nina zum Flughafen begleitet ^^ Nina kommt fürs nächste Semster ja nicht zurück, das ist so schade... aber Linz und Freiburg sind ja nicht sooo weit von einander entfernt.

 Das wars auch schon wieder. Über Weihnachten freue ich mich mal wieder auf good old Germany, das heißt, hier auf dem Blog wird sich erst im neuen Jahr wieder was tun.

Hyvää Joulua! ...also Frohe Weihnachten!