Samstag, 18. Januar 2014

Kalt, kälter, ich

Ich bin nämlich eiskalt. Also, das war ich heute, zwischendurch.
Mit meiner allmorgendlichen sehr schlechten Laune, die ich einer anfänglichen Winterdepression zuschreibe, habe ich mich heute morgen mit der lieben Linda, der Eliana, Samantha (alle Italien), Andrea und Cristina (Spanien) und mit Joyslyne (Hong Kong)  zum Busbahnhof auf gemacht, um mal wieder nach Porvoo zu fahren. Die, die meinen Blog verfolgt haben, wissen ja, dass ich da im August mit meinem Sprachkurs schon war --> Porvoo.
Schon als ich mit Linda in der Metro Richtung dem Busbahnhof in Kamppi gefahren bin und der Wetterbericht, der auf einem Bildschirm angezeigt wird, für die Umgebung von Helsinki -18 Grad angezeigt hat, war mir klar, dass wir alle nicht warm genug angezogen sein würden. Und leider sollte ich recht behalten, auch, wenn es nur -14 Grad kalt wurde.

Nachdem dann in letzter Minute alle da waren und wir den Busfahrer nicht bitten mussten, noch auf eine von uns zu warten, gings dann los. Fernbusse sind halt schon was Schönes- und günstig. Hin und zurück für 13€ !

Angekommen, und ab da gings los:
 Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch war diesmal wirklich schönes Wetter. Nicht, dass die Sonnenstrahlen die Erde wirklich erreicht hätten, aber ein bischen Licht zu haben, ist dann doch ganz nett.
Sightseeing ist ja schon echt super, bei dieser Wahnsinnskälte aber, muss man von Touristen Infomation zu Kirche zu Restaurant zu Bar (wo wir wie zu Skilager- Zeiten Uno gespielt haben) ganz schön zittern. Nicht, dass den ganzen Tag Rumlaufen schon anstrengend wäre; wenn man die ganze Zeit die Muskeln auf Hochspannung hält, ist man am Abend echt im Eimer.
Irgendwann sind Zehen und Finger so gut wie eingefroren und werden auch im Warmen nicht mehr richtig beweglich. Als nächstes frieren Haare und Schaals ein- bei den Haaren muss man echt drauf achten, dass sie dann nicht abbrechen. Ich konnte irgendwann meine Nasenhaare spüren, beim atmen. Offenbar waren auch die gefroren. Da bekommt der Satz "da gefriert mir das Blut in den Adern" einen ganz neuen Sinn ;)

Achja, und hier links im Bild sind die bunten Holzhäuser, die für Porvoos Altstadt typisch sind.
Die Weihnachtsdeko hängt auch noch... genau wie in Helsinki. Hier lässt man offenbar alles so lange leuchten, wie es nur irgendwie legitim ist, damit man etwas mehr Licht abbekommt. Es wird tatsächlich immer noch um 16:00 dunkel. Ungefähr jedenfalls.

Und hier links sind die Mädels, bis auf Cristina und mich. Jemand musste natürlich das Bild machen ;) 

Und hier rechts kann man das einzige Foto mit ordentlichem Licht sehen. Sonst sind die diffusen oder wahlweise kaum vorhandenen Lichtverhältnisse nur ganz schwer für meine kleine Kamera zu meistern.Wie ich schon im Lappland- Post erwähnt hab, lohnt es sich einfach, wenn man her kommt, eine gute Kamera zu besitzen. Eine Spiegelreflex oder so.

Der Fluss, an dem Porvoo liegt, war so gut wie jedes Gewässer momentan, zugefroren. So wie übrigens auch das Meer an der Küste vor Helsinki. Man sieht dauernd Leute die da auf dem Eis sitzen, ein Loch hineinbohren und eine Angel reinhalten. Eisfischen ist hier offenbar neben saunen, trinken und Eishockey viertliebster Nationalsport.



So gefroren, dass man gut darauf stehen konnte. Hier rechts sieht man die Andrea und die Cristina auf dem Fluss stehen, ganz in der Nähe einer Brücke. Ja so weit sind wir hier schon gekommen- noch nicht unter der Brücke, aber ganz in der Nähe ;) Die Pfeiler davon kann man da ja im Hintergrund schon sehen. 
 Am anderen Ufer konnte man einen kleinen Hügel erklimmen, von wo aus man einen tollen Blick über Porvoo hatte.


Hier rechts, das große Haus ungefähr in der Mitte vom Bild, ist die Kirche. Sowas, wie das Wahrzeichen der kleinen Stadt.

Als wir dann wieder zu Hause in Helsinki waren, wollten einige noch ins Kino, obwohl die ganze Mannschaft schon im Bus geschlaften hat.
Ich habe mir selbst einen Gefallen getan und habe den Abend bei Mr Sauna verbracht, bis mein Organismus wieder eine halbwechs lebensfähige Körpertemperatur angenommen hat. Ich habe noch selten in meinem Leben so gefroren.




Und ein leuchtend oranger Sonnenuntergang hat uns aus Porvoo verabschiedet.


Und dann war da noch: Vousaari!


Da ich momentan kaum etwas anderes zu tun habe, als mein katastrophal anstrengendes, nächstes Semester zu planen (weil es statt normalen Vorlesungen, nur superanspruchsvolle Seminare gibt) , hab ich mich mal noch nach Vousaari auf gemacht. Vuosaari ist die Endhaltestelle des Metrozweigs auf dem ich nicht wohne (sondern auf dem Mellunmäki- Zweig). Wie der Name schon sagt (Saari= Insel) liegt dieser östliche Zipfel der Stadt am Meer und hat den Ruf, ein gehobenes Viertel zu sein. Das finde ich ganz besonders nett, wenn ich mir bedenke, dass mein allerliebstes Assi- Viertel Kontula nur wenige Kilometer nördlich liegt.
Jedenfalls soll es in dieser gehobenen Gegend ganz schön sein, mit dem Meer und so. Also bin ich mit meiner Kamera losgezogen und habe einige frostig- romantische Bilder machen können.


Ein gefrorener Strand


Ein leerer kleiner Liegeplatz für private Nussschalen, auch alles dick vereist. Und in der Ferne die kleinen Niemandsland- Inseln.
Dieses Bild kann man auch unschwer als mein aktuelles Titelbild erkennen. Es ist einfach frostig- romantisch. So wie sich die schönste Seite des Landes momentan präsentiert. 







Bis bald meine Lieben! Viele Grüße aus Frostytown!

Freitag, 10. Januar 2014

Helsinki- die Zweite

So, das zweite Semester ist da! Achja, und ich auch. Also, wieder in Helsinki.
Ich bin schon gespannt, wer dieses Semester so die Vorlesungen mit mir teilen wird, weil ja einige nur fürs Herbstsemester hier waren, aber fürs Frühlingssemster sind ja neue gekommen. Ich bin so froh, dass ich mich hier schon auskenne. Es ist einfach stressig und anstrengend am Anfang. Und obwohl mein Finnisch praktisch nicht vorhanden ist, fühle ich mich hier mehr zu Hause als ich dachte. Als ich vor einigen Tagen hier ankam (nachts um zwei) und meine Wohnungstür aufschloss, war zwar keiner meiner Mitbewohner da, aber ich hatte das Gefühl irgendwo angekommen zu sein, wo ich mich wohl fühle. Ein bisschen zu Hause eben :)
Am Montag gehts wieder los mit Sprachkursen und der ersten Vorlesung: Migration law and Security. Natürlich muss ich mich jetzt wieder der nervenaufreibenden Arbeit widmen, mein Learning Agreement (Studienvertrag) so zu ändern, dass es mit den Vorlesungen übereinstimmt, die ich jetzt tatsächlich besuche. Und sooo viel muss ich auch gar nicht mehr ändern. Das war ja letztes Semester schon so ein Drama, aber ich hoffe, dass ich das jetzt hinter mir habe und das jetzt etwas entspannter von Statten geht- immerhin weiß ich, was ich beachten muss und so weiter. Die oberste Regel: Halte dich von Veranstaltungen fern, die Fernando Fraga hält (letztes Semster: Europarecht-> DESASTER!). Und sonst halt das Übliche: mindestens 30 Jura- ECTS machen, plus Sprachkurs- ECTS, mindestens 96 Semesterwochenstunden Jura- Vorlesungen im ganzen Semester. So steht das jetzt und so wird es hoffentlich passen. Gloreicherweise habe ich das letztes Semester auch ungefähr so hingekriegt, auch wenn ich nur 28 Jura- ECTS geschafft habe, aber die zwei Punkte kann ich dieses Semester ja noch aufholen. Aber eigentlich ist das ja nicht so wichtig, da ich ja die 96 SWS mit Jura- Vorlesungen erreicht habe. Nur für mein Erasmus- Geld brauche ich am Ende 30 ECTS pro Semester, also insgesamt 60; und da kann man ja auch Sprachkurse einrechnen. AAaaaaber egal- Schluss jetzt mit diesem Gequatsche über Anforderungen fürs Learning Agreement! Total langweilig für die, dies nicht betrifft ;)
Sonst verbringe ich meine Zeit hier damit, in die Gym zu gehen, Freunde zu besuchen, lustige Feedback- Fragebögen für DAAD über das Auslandsstudium auszufüllen...
Oh, und ich erfreue mich meinen ganzen Mitbringseln aus Deutschland: Haribo- Gummibärchen (kosten hier das Doppelte wie zu Hause), Ofenkäse (sowas, wie ein winziges Fondue, das man im Backofen warm macht und das es hier auch nicht gibt), ein riesiges Glas Nutella, zwei Flaschen Hugo und eine Ladung von Drogerieartikeln, die hier auch einfach ein Vermögen kosten.

Das wars auch schon wieder. Naja, im Prinzip ist auch nichts spannendes passiert- kaum zu fassen, dass man so viel über Nichts schreiben kann ;)
Für die nächsten Tage sind -4, -6 und -10 Grad angesagt- das wird noch lustig.

Bis bald meine Lieben!