Donnerstag, 28. November 2013

Lappland Tag 1: Zum Polarkreis und weiter

Ich bin wieder da! Einmal hinter den Polarkreis und wieder zurück. Und es war einfach- Wow! Wirklich ein Winter- Wonderland an Weihnachten. Aber von vorne.
Linda und ich sind schon ganz aufgeregt in Kontula aus dem Haus gegangen- wir waren mega früh dran. So haben wir auch noch einige Freunde von uns am Busbahnhof getroffen, die auch nach Lappland gefahren sind, allerdings nach Levi.
Unser Bus nach Saariselkä ist dann auch gleich gekommen und wie immer hat es von Deutschen nur so gewimmelt. Und mir ist aufgefallen, dass verhältnissmäßig viele Süd-Ost- Asiaten dabei waren.
Außer Linda, mit der ich mittlerweile den Hauptteil meiner Zeit hier verbringe, waren noch Andrea (Barcelona!), Cristina (Madrid) und Inés (Galicia) dabei. Als wir im Vorfeld unsere Unterkunft aussuchen konnten, haben wir dafür gesorgt, dass wir alle in einer Hütte wohnen, die von der Firma "Panimo" vermietet wird. Es lebe Trip Advisor ;) . Wir haben also alle im Panimo Nr.9 gewohnt, zusammen mit noch drei anderen Leuten, die wir vorher nicht kannten.
Dann sind wir also glücklich losgefahren, nicht ganz 1000km in den Norden. Unterwegs haben wir noch Stopps in Tampere und Jyväskylä gemacht, wo Leute dazugekommen sind... irgendwann mitten in der Nacht, schließlich sind wir abends erst losgefahren.
Es war schon wieder 10 Uhr morgends als wir im Ranua Wildlife Park angekommen sind. Ranua ist ungefähr im oberen Drittel des Landes. Der Park war schon ganz eingeschneit.
Hier links sind, von links nach rechts, Cristina, Inés, Andrea und die Linda, als wir gerade ausgestiegen sind. Wir waren natürlich alle total fertig, einfach weil Schlafen im Bus nie so wirklich erholsam ist.
Was bei allen Bildern, die ich in Lappland gemacht habe auch auffallend ist, ist, dass sie immer recht dunkel sind. Das liegt daran, dass es allgemein einfach nicht so hell ist dort oben, aber auch an der Kamera. Hier lohnt es sich richtig, eine Spiegelreflexkamera zu haben und auch zu wissen, wie man damit umgeht, um Belichtungszeiten etc. einzustellen. So sehen meine Bilder immer etwas dunkler/ blauer aus, als es eigentlich war.
 Der Park hat eigentich die ganze arktische Vielfalt an Tierarten gezeigt, die man sich so vorstellen konnte. Weiße Schneeeulen, Goldadler (die fressen sogar kleine Rehntiere!), Elche, viele Reharten und Rehntiere, Vielfraße, Wölfe und, das Highlight: Bären. Braun- und Eisbären. Natürlich muss man dazu sagen, dass es praktisch nicht möglich ist Eisbären artgerecht zu halten. Das einzig Positive ist, dass sie hier zumindest ihre natürlichen Themperaturen genießen können.



Es gab auch einen Eisstand im Park, zwar geschlossen, aber ich fand die Vorstellung lustig, dass jemand bei 0 Grad und weniger Lust auf ein Eis haben könnte.
Es gab auch sowas wie ein Iglu, was wie ein riesiges Ei aussah. Wahrscheinlich von Schneekanonen oder so ist dieser Zweig unten dick von einer Eisschicht umschlossen. Sah sehr bizarr aus. 

Dann gings auch schon weiter Richtung Norden und zu unserem nächsten Stop: ein Supermarkt, wo wir kollektiv für Panimo 9 eingekauft haben. Zu uns fünf kamen noch Annika (Konstanz), Nikolas (Toulouse) und Guanjun Chen (Taiwan). Das war eigentlich ganz entspannt und die Leute haben einen unkomplizierten Eindruck gemacht.

Und dann zu was interessanterem: Wir kamen durch Rovaniemi, einer Stadt direkt am Polarkreis, die ganz nebenbei die nördlichste Uni der Eurpäischen Union vorweisen kann. Da kann man sogar Jura studieren :D Etwas außerhalb der Stadt war ein weiterer Hotspot: Santa Claus Village- das offizielle Zuhause des Weihnachtsmannes.

 Die blaue Linie links oben im Bild markiert den Polarkreis (auch wenn das eigentlich nicht ganz richtig ist. Der Polarkreis verschiebt sich nämlich jedes Jahr um einige Meter).
 Allgemein muss man auch sagen, dass Santa Claus Village keinen tieferen Sinn hat, als Souveniers zu verkaufen- leider. Ich hätte mir irgendwie mehr Geschichte oder sowas gewünscht, was den ganzen Zauber nicht nur als Fassade wirken lässt. Einfach mehr, als nur Souveniershops und, wenn es nur ein kleines Museum gewesen wäre, mit Infos zu Santa.
Der war übrigens grad in der Pause, als wir da waren. Wir hatten drei Stunden und gerade dann, als wir kamen, war er weg. Schade. Aber es hieß auch, dass der liebe, warmherzige Santa um die 25€ für ein Foto mit ihm haben wollte, was so gar nicht weihnachtlich ist. Naja, es geht auch ohne ;).






Natürlich braucht der Weihnachtsmann eine eigene Poststelle, wie hier links. Postkarten und Briefe, die von hier abschickt werden, bekommen die offizielle Briefmarke und den Stempel von Santa. Desswegen haben einige Karten von dort weggeschickt, wie Linda hier oben. Ich habe mich derweil mit einem Plüschhund am Kamin angefreundet.







  In der Post hatte jedes Land sein eigenes Fach! Deutschland hatte auch eine blaue Kiste.


Auf einer Tafel an der Wand stand, dass Santa Claus jedes Jahr Briefe aus 198 verschiedenen Ländern kriegt, die Meisten aus Italien. Insgesamt waren es letztes Jahr 550 000 Briefe von Kindern aus der ganzen Welt.

Ich habe noch nie so viele Weihnachtsbäume auf einem Haufen gesehen, wie hier (was ja auch irgendwie Sinn macht...). Aber es sah einfach so verträumt aus, wie man es sich vorstellt. Wenn man sich den Massentourismus wegdenkt, ist es wirklich romantisch.


Als es dann schon etwas später war, haben wir noch ein Lager- feuer gefunden, von wo aus man eine Rehntierschlittenfahrt buchen konnte- einmal im Kreis. Aber es sah schon sehr samisch aus (zu den Samen, der Minderheit, die in Lappland lebt, später mehr).
 Und dann wer da natürlich noch unsere magische Polarkreisüberschreitung. Hier stehen wir im Prinzip direkt auf dem Breitengrad, auch wenn das irgendwie nicht so richig stimmt, wie schon oben gesagt.
Dann sind wir irgendwann weiter gefahren, das letzte Stück von Rovaniemi nach Saariselkä, das zur Gemeinde Inari gehört. Wenn man die 2000 Touristenbetten nicht mitzählt, dann leben in Saariselkä 200 Leute.
 Und dann waren wir eeendlich da: unser wunderschönes Panimo 9.




Und unten kann man seine acht Bewohner sehen, die sich auf leckere Spagetti Carbonara freuen, froh, endlich da zu sein!

Tag 1 ist schon vorbei.




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